Dieses Wochenende ist ein langes Wochenende, weil hier ein muslimischer Feiertag am Montag ist. Es ist somit keine Schule und ich habe frei.
Diesen freien Montag werde ich nutzen und mit den 3 Personen, die mich hier ständig unterstützen, in den berühmten und großartigen Nationalpark Nyungwe-National-Park zu fahren. Dieser ist nur ca. 40 km von hier entfernt. Als Dankeschön für ihre ständige Unterstützung und Hilfe lade ich Chantal, Fulgence (Physiklehrer in Kigeme B) und Noel ein, mich dorthin zu begleiten.
Der Park ist berühmt für seine unglaubliche Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Dort sind z.B. mehrere Schimpansenfamilien sowie insgesamt 13 Primatenarten und über 300 verschiedene Vogelarten sowie 1000 Pflanzenarten zu sehen. Der Park ist der größte zusammenhängende Bergregenwald in Ost- und Zentralafrika und umfasst ca. 1000 Quadratkilometer Fläche und überschreitet die Grenze zu Burundi, Dem. Rep. Kongo und Uganda.
Ganz besonders bekannt ist der Canopy-Walk, eine Hängebrücke über 90 m Länge und teilweise mehrere hundert Meter über dem Boden hoch über den Baumwipfeln der riesigen Mammutbäume. Da freue ich mich schon sehr drauf. Diese Art von Brücke gibt es in Afrika nur dreimal und sieht sehr spektakulär aus. Ich werde berichten…
Gestern am Samstag (10.8.) habe ich relaxed, die aufgrund der Vielfalt sehr beeindruckenden Berichte vom Freitag geschrieben und viel im Internet nach Neuigkeiten aus der Welt und Deutschland gesurft. Nachmittags war ich dann mit Chantal zum Einkaufen auf dem Markt in Nyamagabe, aber ansonsten habe ich mal ausgespannt.
Heute am Sonntag (11.8.) bin ich (wie jeden Tag eigentlich) um 5.30 Uhr durch lautes Stimmengewirr und klappern geweckt worden. Unter der Woche stehe ich ja kurz später auf, also kein Problem, aber am Sonntag war ich doch überrascht. Dazu gibt es eine einfache Erklärung. Mein Schlafzimmer liegt direkt am Holzlager und der Küche der Schule Kigeme A. Es sind somit nicht die Kids, die so früh schon Krach machen, sondern die Küchenangestellten. Kigeme A ist anders als Kigeme B ein Internat und somit leben und schlafen die Kids hier, also müssen sie natürlich auch am Wochenende versorgt werden. Somit beginnt der Arbeitstag der Küchenangestellten wie sonst auch mit reinigen und vor allem Feuer machen. Dazu benötigen sie Holz, was ja in rauen Mengen (ich habe berichtet als ich euch die Schule vorgestellt habe) direkt vor meinem Fenster liegt. Ein Fenster hier ist natürlich etwas anderes als Dreifachverglasung in Deutschland und zudem hat jedes Zimmer oben noch ein paar Lüftungslöcher eingebaut. Es ist also um 5.00 Uhr morgens richtig hell und man hört jedes Geräusch aus der Umgebung. Als ich mich dann um 5.45 Uhr aus dem Bett gequält habe um zu schauen was da los ist, habe ich folgendes gesehen:
Da war mir auch klar, womit ich jeden morgen geweckt werde. Die Küche stand auch schon unter Qualm (waren es die Bläckföös die von der verqualmten Bude von Palm sangen? Ich fühlte mich erinnert…) wie ihr links sehen könnt. Ich hoffe durch die Belichtung sieht man die „Rauchzeichen“.
Also bin aufgestanden, habe mir einen Kaffee (Nescafé löslich, mein einziger Luxusartikel den wir auf dem Markt gekauft haben) gemacht und mich für die Kirche um 8.00 Uhr vorbereitet. Chantal kam dann um 7.15 Uhr und es gab Omelett und anschließend ging es in die Kirche. Dieses Mal war es ein ganz normaler Gottesdienst und ich habe auch nur den ersten bis 10.00 Uhr miterlebt, im Gegensatz zum letzten Sonntag.
Den Rest des Tages werde ich ausruhen und um 16.00 Uhr dann wieder in Kigeme A eine Volleyballeinheit mitmachen. Mal sehen, vielleicht mache ich kleines Training und schaue mal, ob ich ein paar Erfahrungen aus meiner Trainerzeit beim TVA weitergeben kann. Da freue ich mich schon drauf, wie ich mich eigentlich auf alles hier freue (fällt mir soeben beim Schreiben auf, wie oft ich das schreibe, aber es ist wirklich so!).
Euch einen schönen Sonntag!