Kleine Landeskunde

Auf dieser Website geht es ja um mein Projekt in Ruanda. Aus diesem Grund möchte ich allen interessierten Nutzern an dieser Stelle einige objektive Grundinformationen über Ruanda anbieten, als sachlicher Rahmen zu meinen persönlichen Texten in den Blogbeiträgen.

Wer erfreulicherweise durch meine Website größeres Interesse an diesem Land gewinnen sollte, dem seien als Start die Links am Ende der Seite empfohlen oder natürlich eine eigene Recherche im Internet.

Nationale Symbole

Projekttagebuch Ruanda Staatsflagge von Ruanda

In Folge der Versöhnungsbemühungen hat Ruanda ab 2001 neue nationale Symbole bekommen.

Die neue Flagge wurde von Alphonse Kirimobenecyo, einem einheimischen Künstler und Techniker entworfen. Grün symbolisiert die Hoffnung auf Wohlstand, Gelb steht für die wirtschaftliche Entwicklung und Blau symbolisiert Glück und den Frieden. Die goldfarbene Sonne und ihre 24 Strahlen stehen für das Licht, welches allmählich das gesamte Volk erleuchtet.

Text und Grafik: LIPortal – Das Länder-Informationsportal

Projekttagebuch Ruanda Staatswappen von Ruanda

Im Staatswappen finden sich Symbole für Ruanda und seine Bevölkerung: Die Sonne oben, der Korb in der Mitte, das Zahnrad darunter, an beiden Seiten eine Kaffeepflanze bzw. Sorgho, eine Getreideart und jeweils die Abbildung eines Schutzschilds. Diese werden gemeinsam von einem grünen Band eingefasst, was die Einheit des Volkes symbolisiert.

Auf dem gelben Spruchband steht in der Landessprache oben der Staatsname und unten die Devise: „Einheit – Arbeit und die Liebe zum Vaterland“.

Text und Grafik: LIPortal – Das Länder-Informationsportal

Entwicklung & Politik

Projekttagebuch Ruanda UNO-Karte

Ruanda oder Rwanda ist ein dicht bevölkerter Binnenstaat in Ostafrika. Er grenzt an Burundi, die Demokratische Republik Kongo, Uganda und Tansania. Wegen seiner hügeligen Landschaft wird Ruanda auch „Land der tausend Hügel“ genannt. Von 1884 bis 1916 war Ruanda als Teil Deutsch-Ostafrikas eine deutsche Kolonie. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es 1919 belgisches Völkerbundmandat bzw. nach 1945 UN-Treuhandgebiet. 1962 erfolgte die Unabhängigkeit.

Wegen struktureller Probleme, einer hohen Bevölkerungsdichte und Konflikten zwischen den Volksgruppen der Hutu und Tutsi – die im Völkermord an den Tutsi 1994 gipfelten, in dessen Rahmen etwa 800.000 ethnische Tutsi und gemäßigte Hutu von radikalen Hutu ermordet wurden – zählte das Land zu den ärmsten in Afrika.

Seit dem Ende des Bürgerkrieges setzte ein wirtschaftlicher Wiederaufbauprozess ein, der unter anderem durch die Ausbeutung von Rohstoffen in den östlichen Kongoprovinzen begünstigt wurde. Seit dem Jahr 2000 amtiert Paul Kagame als Präsident, der das Land autoritär in einer Art Erziehungs- und Entwicklungsdiktatur regiert. Das Regierungssystem steht international in der Kritik wegen mangelnder Pressefreiheit, Unterdrückung der Opposition, Manipulation von Wahlen sowie der Destabilisierung des Ostkongo.

Mit einer durchschnittlichen jährlichen Wirtschaftswachstumsrate von etwa 8 Prozent im Zeitraum 2001 bis 2015 gehört Ruanda seit längerem zu den Ländern Afrikas mit dem stärksten Wirtschaftswachstum. Weite Teile der Wirtschaft werden durch die regierende Partei Ruandische Patriotische Front kontrolliert.

Kennzeichnend für die ruandische Gesellschaft ist auch die für afrikanische Verhältnisse ungewöhnlich hohe Teilhabe von Frauen an der wirtschaftlichen und politischen Macht. Im Gender Development Index (Entwicklungsindex der Geschlechter) 2015 der Vereinten Nationen, der die Unterschiede im sozioökonomischen Entwicklungsstand von Frauen im Vergleich zu Männern misst, nahm Ruanda den Spitzenplatz unter allen Entwicklungsländern ein und erzielte sogar bessere Werte (= höhere Gleichheit) als Länder wie Deutschland oder Frankreich.

Text: Wikipedia / Grafik: Karte, die von einer Karte der Vereinten Nationen (UN) abgeleitet wurde

Geografie

Projekttagebuch Ruanda illustrierte Karte

Ruanda liegt im östlichen Zentralafrika zwischen dem 1° und 3° Breitengrad südlich des Äquators. Im Norden grenzt es an Uganda, im Osten an Tansania, im Süden an Burundi und im Westen an die Demokratische Republik Kongo. Seine Landesfläche beträgt nur 26.338 km² und ist damit eins der kleinsten Staaten Afrikas – im Vergleich, Rheinland-Pfalz und Saarland zusammen sind in etwa genauso groß. Das Landschaftsbild wird geprägt durch eine hügelige Hochebene. Es gibt viele langgestreckte Hügel, die zum Teil in steilen Hängen enden oder sumpfigen Tälern, daher auch der Beiname „Land der tausend Hügel“. Das Klima ist meist feucht. Es gibt zwei Regenzeiten, eine von März bis Juni und die zweite von Oktober bis November, die unterbrochen werden von einer kleinen und einer großen Trockenzeit. Die Jahresniederschläge liegen zwischen 750-2000mm. Von Juli bis September ist es meist eher trocken, die feuchtere Jahreszeit liegt zwischen Februar und Mai. Die Tropen- und die Höhenlage bewirkt, dass das ganze Jahr hindurch ein gemäßigtes Klima vorherrscht. Die Höchsttemperaturen von über 30°C und die Tiefstwerte von unter 15°C werden selten über- bzw. unterschritten. Da die größten Temperaturschwankungen innerhalb eines Tages stattfinden und nicht während des Jahres und damit eine durchgängige Durchschnittstemperatur im Jahr von 18-21°C vorherrscht, hat das Land auch den Beinamen „Land des ewigen Frühlings“ erhalten.

Kigeme liegt ca. 130 km südwestlich von der Hauptstadt Kigali entfernt und auf etwa 2000 m Höhe. Es ist dort sehr hügelig und grün und die Temperaturen klettern nicht über die 30°C Marke. Nachts und morgens ist es durch die Höhenlage wohl noch relativ kühl.

Text: Wikipedia / Grafik: Deutsche Welle

Bevölkerung

Projekttagebuch Ruanda Bevölkerung auf belebter Straße

Ruanda hat etwa 12 Millionen Einwohner. Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt wird mit 55,4 bis 58,8 Jahren angegeben. Der Bevölkerungsanteil der unter 14-Jährigen beläuft sich auf 42,3 %, jener der 15- bis 64-Jährigen auf 55 % und jener der über 65-Jährigen auf 2,7 %.

Mit durchschnittlich 432 Einwohnern pro Quadratkilometer ist Ruanda das am dichtesten bevölkerte Land Afrikas. Der hohe Bevölkerungsdruck ist Ruandas Hauptstrukturproblem, da das Land kaum über Industrie und keine nennenswerten Ressourcen verfügt. Belastet wird das Land auch durch die hohe Zahl von Flüchtlingen, die vor allem aus der Demokratischen Republik Kongo nach Ruanda kommen. Im Jahre 2017 waren 3,6 % der Bevölkerung im Ausland geboren. Das Bevölkerungswachstum beträgt rund 2,1 % jährlich.

Besonders die Kinder leiden unter den Nachwirkungen des Völkermordes 1994. Nach Angaben von UNICEF wachsen 600.000 Kinder ohne oder mit nur einem Elternteil und in extremer Armut auf. Nach Schätzungen von UNICEF gibt es in Ruanda rund 28.000 so genannte Kinderhaushalte. Über 100.000 Jungen und Mädchen in diesen Familien sind ohne Eltern und schlagen sich weitgehend allein durch. In rund 80 % der Kinderhaushalte kümmern sich die ältesten Mädchen um die Versorgung ihrer jüngeren Geschwister. Viele dieser Kinder werden als billige Arbeitskräfte auf Plantagen oder in privaten Haushalten ausgebeutet und sexuell missbraucht. Oft müssen sich die Mädchen prostituieren, um den Lebensunterhalt dieser Familien zu verdienen. Dabei sind sie völlig unaufgeklärt dem hohen HIV-Ansteckungsrisiko des Landes ausgesetzt. Die Chancen der Kinder, sich eine bessere Zukunft zu erarbeiten, sind gering: 90 % der Jungen und Mädchen aus Kinderhaushalten gehen nicht zur Schule. In der Vergangenheit rekrutierte der damalige kongolesische Rebell Laurant Nkunda immer wieder Kämpfer, viele von ihnen Kindersoldaten, aus den Flüchtlingslagern in Ruanda. Nach Schätzungen von UNICEF leiden heute in Ruanda rund eine Million Kinder unter besonders schwierigen Lebensbedingungen.

Text: Wikipedia / Foto: jozuadouglas auf Pixabay

Links

Projekttagebuch Ruanda Suche weltweit im Internet

Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Ruanda

Schulen für Afrika/UNICEF
https://www.unicef.de/suche?search=ruanda

Aktuelle Infos und Projekte von UNICEF (Englisch)
https://www.unicef.org/rwanda/

GIZ: Länderinformationen Ruanda
https://www.liportal.de/ruanda/

Netzwerk Afrika Deutschland/Ruanda
http://www.ruanda.netzwerkafrika.de/seiten/index.html

Partnerschaft Rheinland Pfalz mit Ruanda
https://www.rlp-ruanda.de

Auswärtiges Amt
https://www.auswaertiges-amt.de/de/aussenpolitik/laender/ruanda-node

Bundeszentrale für politische Bildung
https://www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54803/ruanda

Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
http://www.bmz.de/de/laender_regionen/subsahara/ruanda/index.html

Foto: Gerd Altmann auf Pixabay